Shadow of the Moon / Blackmore's Night

von
André Wyrwa

Ritchie Blackmore, seinerzeit Gründungsmitglied von Deep Purple, gründete 1995 eine neue Gruppierung mit dem Namen Rainbow. 1997 kreierte der Kern dieser Gruppe, bestehend aus Ritchie Blackmore selbst, Candine Night und Pat Regan, zusammen mit The Minstrel Hall ein neues Album mit dem Titel "Shadow of the Moon".

Jenes präsentiert sich zunächst in einem Plastcover mit Booklet, dessen Titelseite ein ansprechendes handgemaltes Bild ziert, das den Hörer auf die Zeit einstimmt, die durch die Musik repräsentiert wird. "Shadow of the Moon" bietet knapp gesagt die Wiederaufarbeitung mittelalterlicher Weisen oder verwandten Stoffes für Ohren von 1997. Dennoch büßt die Musik nichts von ihrer Stimmung ein.

Die Lieder sind einerseits besinnlich, nachdenklich, romantisch und sehr gefühlvoll, andererseits besitzen sie aber eine außergewöhnliche Kraft, die den Hörer ergreift, ihn emporhebt und mit sich davonträgt. Sie sind wie Oszillatoren, die auf die Stimmung des Hörenden aufgreifen und steigern.

Als Themen der 15 Titel dienten unter anderem alte Sagen, die Liebe oder Lebensweisheiten, wie aus den im Booklet abgedruckten Texten zu entnehmen ist. Die musikalische Basis reicht neben überlieferten Volksweisen von ebenso klassichem Stoff, wie Peter Tchaikovskys "Schwanensee", bis zu so jungem wie Rednex' "Wish you were here".

Was Blackmore und Co. hier geschaffen haben sind nicht gerade kunstvolle oder beeindruckende Kompositionen oder Instrumentalisierungen, das ganze wirkt sogar minimalistischer, als es in Wahrheit ist, aber gerade die Einfachheit dieser Musik ist einfach genial. Die weichen Gitarren-Melodien, verziert mit der gefühlvollen Stimme Candice Nights, gehen auf direktem Wege ins Ohr und erschaffen je nach Gemütszustand eine wohlige Stimmung der Geselligkeit oder schüren eine vielleicht bereits vorhandene Sehnsucht wonach auch immer.

Der Titelsong wurde auch als Single ausgekoppelt, wer sich aber zum Kauf dieser verführt fühlt, sollte lieber gleich zum Album greifen, denn selbst von den darauf enthaltenen 62:41 Minuten Musik bekommt man lange nicht genug.

© 1997 Ritchie Blackmore / ca. 30,-DM


Prev Inhaltsverzeichnis Next
©`98Der AmZeiger